23.7.14

Frequent Asked Questions

Wenn man mit so einem Auto durch die Gegend fährt wird man immer wieder ähnliches gefragt. Hier mal die Frequent Asked Questions und meine Answers dazu

Frage: Fällt der nicht um?
Antwort: Nein, der ist recht stabil. Natürlich kann man mit bösem Willen den auch umwerfen, aber das kann man mit vierrädrigen Autos auch machen. Ich fahre besonders die Linkskurven etwas vorsichtiger. Bei Top Gear hat man es mal darauf angelegt:

Frage: Wo ist der Wagen her?
Antwort: Aus England, der Wagen wurde aber auch in Österreich und in den Niederlanden verkauft, dann auch mit Linkssteuerung.

Frage: Wie schnell kann der denn?
Antwort: Theoretisch 125 km/h, aber die fahre ich fast nie. Bei 100 wird es verdammt laut im Auto und der Motor wird auch recht schnell heiß.

Frage: Das ist doch das Mister Bean Auto!
Antwort: Das ist natürlich Quatsch. Mr. Bean fährt eine klassischen Mini.
Aber ein Quentchen Wahres ist auch daran. Mr. Bean trifft immer wieder mal auf einen Reliant Regal (nicht Robin), den er dann von der Straße drängt oder anderweitig schikaniert.
(Der Schaupieler und Erfinder von Mr. Bean, Rowan Atkinson, ist übrigens in England dafür bekannt, dass er ein echter Petrol Head ist und sich so gut wie alle neuen Supercars zulegt; Ford GT, Aston Martins usw.)

Frage: Der Motor ist doch ein Mini-Motor
Antwort: Nein, Reliant hat alle Motoren selber entwickelt und gebaut. Der 850 ccm Motor, der in meinem Robin verbaut wurde, ist ohne große Modifikationen noch bis 1999 gebaut worden.


Bremsenversagen und Klassikstadt

Im Herbst hatten wir uns dann auch mal auf den Weg in die Klassikstadt gemacht. Wer es nicht kennt, die Klassikstadt ist ein altes Fabrikgelände in Frankfurt auf dem sich sehr exklusive Schrauber und Verkäufer von klassischen Automobilen eingemietet haben. Unter anderem befindet sich die McLaren Niederlassung im Gebäude. Darüber hinaus bietet die Klassikstadt sauteure Stellplätz mit einem Rundum-Sorglos-Paket an. D.h. da kommt dann regelmässig ein Mechaniker und überprüft Batterieladung, Ölstand Luftdruck und was weiß ich noch alles. Die Boxen sehen dann so aus:
So kann man durch die Gänge lustwandeln und sich die teuersten Oldtimer in Frankfurt anschauen. Zum sehen und gesehen werden gibt es einen schönen Innenhof, in dem man mit seinem Oldtimer vorfahren kann.
Beim ersten Mal habe ich mich gar nicht darein getraut und unseren Wagen vor der Tür abgestellt, sehr zum Missfallen von Anton. Nächstes Mal bin ich mutiger.
Und dann hatte ich noch eine echte Panne: Das mein Auto ab und zu nicht anspringt oder auch mal rumruckelt ist alles nicht tragisch und normal bei einem englischen Auto aus den 1970igern. Bremsversagen ist da schon ein anderes Kaliber. Irgendwann morgens lief mein Auto sehr schlecht und ich hatte Mühe überhaupt aus der Garage zu kommen. Ich hatte das Gefühl die ganze Zeit mit angezogener Handbremse zu fahren und bei einem Halt am Straßenrand stellte ich auch fest, dass die Räder heiß wurden. Auf dem Rückweg war es etwas besser, aber irgendwann auf der Autobahn stellte ich fest, dass der Pedalweg des Bremspedals sehr kurz geworden ist und auch wenig Auswirkung hatte. Vorsichtig fuhr ich von der Autobahn ab und konnte dann den Wagen auf freier Straße ausrollen lassen. Nach einem Anruf bei meinem Schrauber beschloss ich mal wieder die Dienste der gelben Engel in Anspruch zu nehmen. Diese schafften mich dann in die Werkstatt, wo mein Schrauber dann den Bremszylinder als Schuldigen dingfest machte. Das Problem bestand darin, dass der Zylinder die Bremsflüssigkeit nicht schnell genug wieder aufnahm und somit die Bremse so gut wie dauerhaft gedrückt hielt. Der Bremszylinder war übrigens der Kupplungszylinder eines Land Rovers (das war mal ein heißer Tipp im Reliant Forum). Also musste ich mal wieder neue Teile in England ordern und bestellte diesmal einen richtigen Bremszylinder, weil da sollte man dann doch nicht sparen.

22.7.14

Mein erstes Oldtimertreffen

Nach dem ich auch im Winter, wenn kein Schnee lag und mein Robin nicht gerade wieder mal ein Problemchen hatte, häufiger zur Arbeit gefahren bin, war es mal Zeit für eine neue Batterie. Da es kaum noch so kleine Batterien mehr gibt, haben wir kurzerhand eine Motorradbatterie eingebaut. Inzwischen haben wir auch einen Tiefgaragenstellplatz und der Wagen steht warm und sicher auch im Winter.
Im Frühjahr 2013 hat es mich dann gejuckt auch mal an einem Oldtimertreffen teilzunehmen. Da war es klar, das das erste in Bad Vilbel Massenheim sein musste. Am 14.07. 2013 war es dann soweit.
Mein Robin mittendrin
Der Empfang war klasse, das Treffen eher familiär statt elitär, ganz mein Ding. Nebenan stand unter anderem ein Audi 100 LS
 
Den hatte mein Vater Anfang der 1980iger und ich habe den damals gerne gefahren und ein paart Meter weiter stand ein cooler Opel Rekord P1
Auch den hatten meine Eltern mal, das muss so 1965-70 gewesen sein. Gefahren habe ich den nie aber ich kann mich noch an den vielen Platz erinnern, den wir darin hatten. Der Wagen wurde später durch einen neueren Opel Rekord ersetzt und dann durch einen Renault R16.
Die längste Zeit haben wir uns aber mit dem Fahrer eines Messerschmitt Kabinenrollers unterhalten.
Wunderschönes Teil. Auf jeden Fall hat das Treffen Lust auf mehr gemacht.

Weitere Bestellungen und Verbesserungen

Im Sommer stand dann endlich der Wagen auf der Straße und es macht richtig Spaß, aber es fehlten immer noch Sachen und es gab auch immer noch Raum für Verbesserungen. Direkt im Sommer habe ich einen neuen Vergaser erstanden und auch einen neuen Auspuff bestellt. Der Auspuff wurde beim Verkäufer kurzerhand zersägt, damit er in die Post passt. mein neuer Schrauber hat ihn dann wieder zusammen geschweißt und alles war OK.
Im Herbst war dann der Fahrersitz hin. Ersatz habe ich dann in England erstanden und der Sitz kam per Post eingewickelt in ein altes Zelt! Auf meine Mail, dass ich das Zelt zwar nicht bestellt hatte, aber mich auch darüber gefreut habe, kam nur ein lapidares "Happy Camping!" aus England zurück.
Mein Schrauber hat die Sitze neu beziehen lassen und jetzt sind sie tatsächlich besser als das Original, so dass auch mehr als 20 KM erträglich werden.
Und dann habe ich mir noch einen Automatikgurt zu Weihnachten gewünscht. Wer wünscht sich schon einen Sicherheitsgurt zu Weihnachten? Ich habe ihn bekommen und einbauen lassen. Was für ein Luxus. Inzwischen will Antja auch einen für die Beifahrerseite.
In England habe ich zwei Adressen an die ich mich meist wende, wenn ich Ersatzteile brauche; John, ein sehr freundlicher, älterer Herr, der hauptsächlich gebrauchte Teile aus auseinander gebauten Reliants führt, aber immer auch den ein oder anderen guten Tipp dazu auf Lager hat. Und dann noch James und seine Castle Hill Garage, ein freundlicher aber chaotischer Schrauber und Verkäufer von neuen und alten Teilen. Bei James habe ich schon einen Monat auf Teile gewartet, die immer gerade gestern los geschickt hat (nick, nack, weißt Bescheid, zwinker, zwinker). Aber leider hat gerade James viele Teile neu und preiswert nach denen man sonst lange suchen muss.