22.7.15

Auto Show Uxbridge

Endlich, endlich konnten der Robin, Antja und ich mal wieder zu einer Motor Show; und zwar nach Uxbridge.

Jaguar E und Caterham
Und das ist hier in England dann doch anders als in Deutschland, weil hier wird nicht nach Alter oder Originalzusatnd geschaut, wer kommt ist willkommen. Und so stehen dann aufgemotzte Ford Focus neben altehrwürdigen Rolls-Royces und das ist eigentlich gut so. In Deutschland darf man ja meistens nur mit einem echten "Oldtimer" (übrigens ein Begriff, der hier so wenig bekannt wie Handy ist), also mindestens 30 Jahre alt und dann noch mit H-Zulassung, auf so eine Veranstaltung.
Hier in Uxbridge war alles vertreten und der Reliant Club mittendrin.

Scimitar, Robin und Ant nebeneinander
Der Club hatte eine gemeinsame Anmeldung durchgeführt und so sind wir für gerade mal 2,50 GBP mit unserem Robin und den Passagieren also Antja und mir aufs Gelände gekommen. Insgesamt sind sieben Autos vom Club dabeigewesen. Ein Scimitar (Reliant Sportwagen mit viel Fordtechnik drin), zwei Robins, drei Rialtos und ein Ant. Der Reliant Ant ist ein echtes Unikum, da er ähnlich wie der Piaggio Ape ein Kleinlaster mit drei Rädern ist und auf bewährter Reliant Technik beruht. Dieser hier hat die gleiche 850 ccm Maschine wie mein Robin an Bord. Besonders hübsch ist er nun mal nicht, aber sehr speziell.
Da wir als Club da waren, blieb so viel Zeit für jeden mal über die Show zu gehen und andere Autos anzuschauen oder auch mal was zu Essen oder zu trinken. Und es gab viel zu sehen; wie zu erwraten viele alte Jaguars: E-Type aber auch C-Type und D-Type, viele schöne alte Rolls-Royce, aber mein Herz schlägt ja mehr für die Aussenseiter, z.B. der Ford Anglia.

War auch schon mal in einem Harry Potter Film, das Auto der Weasleys
Leider gab es den in Deutschland nie, eine echte Schönheit der 60iger Jahre mit einer Heckscheibe ähnlich dem Ami 8. Und dann gab es auch schöne englische Motorräder, Triumphs und BSAs, eine mir vollkommen unbekannte italienische Rollermarke, Rumi, die Zweizylinder mit 125 ccm verbaute,

Rumi Scooter aus den 50igern
der Club der London-Taxi-Besitzer, die von 1920 bis zur Jetztzeit so fast alle Taxi-Typen aufgefahren haben und auch eine Extrarunde über den Platz gedreht haben.

Klassische Londoner Taxis
Auch hier gab es keine Begrenzung auf Baujahr oder Zustand, alles vertreten.
Sehr edel war dann die spezielle Ausstellungsfläche für die Autos, die am Concours, also dem Wettstreit für das schönste Auto in verschiedenen Klassen, teilnahmen. Seltsamerweise gab es keine Klasse für Dreiräder, sonst hätte ich ja mitgemacht und bestimmt auch gewonnen. Nach Picknick, mehreren Besichtigungen über den Platz, einem Abstecher zum Bar-Zelt habe ich noch wunderschöne Fensterkurbeln für 2 Pfund das Stück erstanden, bei denen ich mich bis heute nicht entscheiden kann, welches Paar ich einbaue. Ich werde wohl jeden Monat ein anderes Paar einsetzen. Da das Wetter wirklich super war, habe ich auch noch einen Sonnenbrand abbekommen und so gegen 16:00 Uhr sind wir wieder nach Hause gerollt.

Rolls geht ja immer
Nächstes Jahr wieder.

9.5.15

Reliant Owners Club of Surrey

Durch meinen Umzug nach London bin ich jetzt im Surrey Branch des Reliant Owners Club. Ich bin ja eigentlich kein Vereinsmensch, aber da der Reliant ja nicht nur rumstehen soll, habe ich mich jetzt zum zweiten Mal auf den Weg zum Vereinstreffen gemacht. Das Treffen findet immer am ersten Dienstag im Monat in Leatherhead, ca. 20 Meilen von uns entfernt, in einem Gemeindesaal statt. Immerhin haben mir die Club-Mitglieder den Weg zum freundlichen Schrauber Peter gewiesen und außerdem wollte ich auch mal mit ein paar von den Clubmitgliedern zu einem englischen Oldtimertreffen.

Da der Reliant hier in England nicht unbedingt als pflegenswertes Oldtimer-Modell gilt, sind die Mitglieder eher schrullige Alte, die immer noch einen schrägen Untersatz haben. D.h. für den ein oder anderen war das der erste und evtl. auch einzige Wagen in ihrem langen Leben. Es gibt auch ein paar jüngere unter den Mitgliedern, aber die Mehrzahl der Damen und Herren ist schon im fortgeschrittenen Alter.
Beim Treffen am letzten Dienstag war Concours de Elegance angesagt, d.h. ein paar der Mitglieder haben sich die Reliants, die draußen standen angeschaut und einen ersten und einen zweiten Preis ausgegeben:
Den ersten Platz machte ein Reliant Kitten Baujahr 1975
der linke ist der erstplatzierte Kitten, der rechte ein Robin aus den 90igern

 und den zweiten Platz macht ein besonders schöner Robin aus dem Jahre 1976

Ja, ich gebe es zu, das ist meiner
Ansonsten gab es die Tagesordnungspunkte Oldtimertreffen - wer macht mit und Reliant Rallies - wer macht mit. Dann Kuchen und Tee für 20p und eine Verlosung von Leckereien, Schmierstoffen und Werkzeug.
Ich habe nichts gewonnen, werde aber sicher mit zur Autoshow in Uxbridge fahren und evtl. auch an einer der Rallies teilnehmen. Rally bedeutet in dem Fall lockere Ausfahrt und abends das ein oder andere Pint. Ein Achtzigjähriger (echt 80 Jahre) hat sich bei der Diskussion besonders für den zweiten Teil interessiert.

28.4.15

Ein zweiter Besuch in Tooting

Da Peter, der nette Schrauber aus Tooting (siehe auch voriger Post) mir ans Herz gelegt hat Verteiler und Kühler zu tauschen, habe ich mich auf die Suche nach einem "neuen" Verteiler gemacht und bin nach Hinweisen aus dem Reliant-Forum auf den elektronischen Verteiler von Simonbbc gestoßen.

Für knapp 35 GBP habe ich den neuen Verteiler bei ebay erstanden und jetzt hat mir Peter diesen zusammen mit einem neuen Kühler aus seinem Bestand für 160 Pfund eingebaut.

Und das hat es echt gebracht. Der Wagen läuft jetzt super rund, leiser und wenn ich den Reliant-Experten glauben kann, dann braucht er jetzt auch noch weniger Benzin. Alles dank Elektronik.
Ich werde weiter berichten.

14.3.15

In der englischen Reliant-Werkstatt

Endlich endlich habe ich es geschafft und den Robin zu einer Werkstatt bringen können. Die Werkstatt heißt eigentlich "Mac Motorcycles", ist aber auch eine Reliant Werkstatt, da Peter, der Bruder von Mac sich seit 40 Jahren um Reliants kümmert.
So sieht es von vorne aus
Peter hatte mir, wie schon erwähnt, geraten eine Reliantmaschine zu besorgen und als sie dann bei ihm angekommen ist, bin ich mit dem Robin zu ihm gefahren. Gerade mal 45 Minuten Anfahrt, das geht ja für Londoner Verhältnisse.
Peter meinte die Maschine wäre in einem Feuer gewesen.
Etwas mitgenommen der Motor

Da hätte ich wohl besser mal das zweite Foto der Anzeige in ebay genauer angeschaut.

Der schwarze Rand könnte auf diesen Motorbrand hinweisen
Aber Peter ist guter Dinge und meinte er könne aus meinem Motor und dem ebay-Motor einen anständigen Motor zusammensetzen. Am Samstag letzte Woche habe ich ihn nach Tooting gebracht. Tooting liegt gar nicht so weit weg von uns, aber mit dem Auto dauert es locker eine Dreiviertelstunde bis dahin.

Peter war dann wie erwartet ein älterer, sehr freundlicher Mann, der mit viel Fachverstand mir gleich alle Sorgen genommen hat. Nachdem er sich meine Kontaktdaten aufgeschrieben hat, habe ich den Wagen bei ihm stehen gelassen und Antja und ich sind mit dem Saab wieder nach Hause gezuckelt.
Und schon am folgenden Mittwoch hat mich Peter angerufen, um mir mitzuteilen, dass der Wagen schon fertig ist.
Hier schraubt der Peter
Am Donnerstag habe ich ihn dann abgeholt, leider ohne Peter zu sehen und das war blöd, denn Peter wollte mir noch so viel sagen und erklären: Einen neuen Verteiler brauche ich und zwar einen Original Lucas und nicht so einen "shitty chinese". Und der Kühler sollte auch getauscht werden. Na ja das machen wir beim nächsten Mal, ich suche gerade nach einem Original Lucas Distributor, was nicht so ganz einfach ist, da die Firma, diese seit 15 Jahren nicht mehr herstellt.

3.3.15

Wieso der Reliant in England gar nicht so glücklich ist

Ja, das hatte ich mir so schön vorgestellt. Der Reliant in England, glücklich wieder zu hause zu sein und ab und zu mal eine Runde um den Block oder zu einem Relianttreffen. So die Theorie.
In der Praxis sieht es aber ganz anders aus. Da ich hier in England so gut wie nie mit dem Auto zur Arbeit fahre, da viel zu teuer und nur Stau droht, wird er schon mal nicht im Alltag eingesetzt. Und weil ich bisher auch keine Garage direkt um die Ecke gefunden habe, steht er jetzt zusammen mit meiner Vespa in einer Garage, die ca. 5 Minuten Fußweg von uns entfernt ist.
Immerhin ist er nicht allein
Wenn man dann Samstags morgens zum Einkaufen fahren will, hat man die Wahl in einen verlässlichen Saab vor der Tür zu steigen oder zur Garage zu gehen und hoffen, dass der Robin anspringt. Da ich jetzt eher zu dem gemütlichen Teil der Bevölkerung gehöre, könnt Ihr mal raten was normalerweise passiert.
Immerhin war ich schon einmal mit Anton beim Reliant Owner Club Treffen nicht weit von uns. Beim Club waren wir beide (!) die Jüngsten. Also bei Anton verstehe ich das ja noch. Hier in England wurde der Reliant hauptsächlich von älteren Herrschaften gefahren und so ist der Club auch. In Deutschland war ich ja mit dem Robin noch auf jedem treffen der Exot, hier in England wird man eher belächelt, dass ich mit so einer Gurke noch rumfahre. Mal sehen, ob sich im Frühjahr mal ein echtes Klassikertreffen ergibt.
Dafür bin ich bei der Reparatur etwas weitergekommen. Eine Werkstatt mit Reliant-Expertise hat mir geraten einfach einen neuen Motor zu besorgen und sie wollen den dann in meinen Robin einbauen.
Reliant Rialto Kombi Baujahr 1984
Bei ebay UK habe ich dann den Spender gefunden, der Rialto oben wird in Einzelteile zerlegt und verkauft. Die Maschine hat zwar nicht wesentlich weniger Meilen runter ist aber knapp 10 Jahre jünger. Für Maschine und Versand habe ich jetzt 300 £ bezahlt und warte nun darauf, dass der Motor in der Werkstatt ankommt. Drückt mir die Daumen, dass es ein guter Motor ist.
Dann fahre ich auch hoffentlich wieder mehr mit dem Robin.