3.4.18

Osterglockenfahrt im Odenwald

Die Saison hat begonnen auch wenn es noch kalt ist. Von einem Kollegen, Oliver, der auch ein schönes Schätzchen fährt, habe ich den Tipp bekommen, bei der Osterglockenfahrt der Odenwälder Oldtimerfreunde (schöne Alliteration), einer touristischen Ausfahrt für Old- und Youngtimer, teilzunehmen. Also sind wir morgens früh (kurz nach sieben Uhr!!) nach Erbach im Odenwald aufgebrochen. Es war noch kalt aber trocken. Nach einer Stunde Fahrt sind wir auf den Hof dort gerollt und haben erstmal die "Konkurrenten" in Augenschein genommen.
Rennnummer 114 aufgeklebt, jetzt kann es losgehen
Dann gab es eine kurze Vorbesprechung und dann drängelte sich alles, weil jeder vom Hof wollte, aber nicht alle durften. Aufgrund der Auflagen sollten wir eigentlich im Abstand von einer Minute starten, bei 120 Fahrzeugen ein langwieriges Unterfangen. Zuerst die Motorräder und dann bildete sich eine lange Schlange auf dem Parkplatz.
Nach so ca. einer Stunde ging es dann auch für uns los. Die erste Prüfung war das Assoziieren von Auto- und Oldtimer-spezifischen Begriffen, wie Porsche und Zuffenhausen oder auch das Datum der Gründung des Clubs zu wissen. Mit ein bisschen Raten hatten wir das geschafft und uns dann auf die Strecke aufgemacht.

Selfie mal anders
Der Rundkurs war ca. 80 KM lang und die erste Sonderprüfung war nach knapp 20 KM. Dabei ging es darum einen alten Schraubenschlüssel auf eine vorgegebene Schlüsselbreite einzustellen. Bei uns waren das vorgegebene 36 mm und wir hatten uns nur um 4 mm verschätzt. Weiter ging es durch den schönen Odenwald und so langsam wurde es auch im Auto warm. Die nächste Station war dann die Winzergenossenschaft in Groß-Umstadt. Und da wir schon mal da waren haben wir gleich mal den Prosecco hier probiert und auch noch ein, zwei Brötchen verdrückt. Im Hof war ein regelrechter Oldtimer-Stau.

Anstehen zur Sonderprüfung
Die Aufgabe hier war es einen vorgegebenen Abstand zwischen den Außenspiegel und einem Pfahl zu bringen, bei uns war das anderthalb Meter und die haben wir um so 20 cm verfehlt. Danach ging es weiter durch den inzwischen sonnigen Odenwald zur nächsten Prüfung.
Da es nicht auf Zeit ging und wir uns mit Oliver und seiner restlichen Familie bei Prosecco über Odenwald, Osterglocken und Oldtimer ausgetauscht hatten, war jetzt die Reihenfolge so, dass Oliver hinter mir herfuhr.

Das war noch auf dem Hof der Winzergenossenschaft
Beim nächsten Stopp mussten wir schätzen, wann der Katalysator verpflichtend in der Bundesrepublik eingeführt wurde. Wir haben 1984 geschätzt, richtig war hier 1989. Bei dieser Prüfung standen wir in einer Schlange hinter einer Gruppe von Fiats (zwei 500er, ein 850er, ein Panda mit einem schwappenden Benzintank und einem Autobianchi A112) ,aber das ging diesmal zügig.
Sehr malerisch
Die nächste Prüfung war dann eine Gleichmäßigkeitsprüfung, d.h. man musste eine festgelegte Strecke in einer vorgegebenen Zeit durchfahren. Uns standen 22 Sekunden für eine etwa 250 Meter lange Strecke zur Verfügung. Ich bin das erstmal ganz gemächlich angegangen, um dann nach der Hälfte festzustellen, dass ich viel zu langsam war. Auch den Rest voll zu beschleunigen war hat dann nicht mehr gereicht, aber hey, das war ein Spaß.
So gegen 14:00 Uhr sind wir dann wieder zurück zum Ausgangspunkt gekommen und haben unsere Preise (ein Töpfchen Osterglocken für die Dame und einen Schwartenmagen für den Herren ?!) in Empfang genommen und einer der Herren vom Club erzählte noch etwas über mein Auto dem geneigten Publikum. Das hat er übrigens bei allen gemacht, nur bei mir ist er sehr ausführlich geworden.
Anschließend haben wir uns ein Mittagessen gegönnt und sind noch etwas über den Platz geschlendert, um ein paar Autos genauer anzuschauen. Leider waren schon viele nach der Rallye gleich weiter nach Hause gefahren.
Um 15:00 Uhr gab es noch eine Siegerehrung und wir waren auch schon fast auf dem Sprung. Viel hatten wir uns ja nicht ausgerechnet und am Ende sind wir so irgendwo um den 50. Platz gelandet. Ich hoffe die Odenwälder Oldtimerfreunde stellen die Wertung bald online.
Aber als wir schon fast am Gehen waren und ich mich angeregt mit anderen unterhielt, fiel dann noch unserer Name und wir haben tatsächlich einen Pokal gewonnen und zwar den Ehrenpreis des Präsidenten, was wohl bedeutet, der Präsident fand mein Auto skurril genug, um es gesondert auszuzeichnen und damit bin ich jetzt verdammt beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder anzutreten.

Überraschende Extrakategorie beschert mir auch einen Pokal
Kommen wir mal zum Fazit: Der Spaß war auf jeden Fall riesengroß, Odenwald ist zwar nicht ganz um die Ecke aber eine Tour allemal wert, der Robin ist immer noch ein Hingucker auf jeder dieser Veranstaltungen und jetzt habe ich Blut geleckt.
Meinem Kollegen, Oliver, noch einmal vielen Dank einerseits, dass er mich auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht hat und uns dann andererseits zusammen mit seiner Frau Jenny so nett begleitet hat. Und natürlich den Odenwälder Oldtimerfreunde  für die gelungene Veranstaltung und natürlich den Pokal.

Ausbeute der Osterglockenfahrt




2.4.18

Aus dem Winterschlaf erwecken

Viel zu lange stand der Robin in der Garage, da ich mit dem Roller gestürzt bin und mir ein paar Rippen gebrochen habe. Damit war ich erst mal drei Monate ausser Gefecht gesetzt. Und dann habe ich auch noch so einen blöden Stellplatz in einem Doppelparker, der immer leicht abschüssig ist.

1. Versuch: Batterie macht nur noch ein müdes Rrr, den Anlasser kriegt sie gar nicht erst gedreht. Ich habe aber noch eine kleine, extra Starterbatterie, die man zuhause an der Steckdose laden kann, aber auch die ist nach dreimal orgeln leer.
Sehr brauchbar und billig

Also Batterie ausgebaut über Nacht an das Ladegerät des Nachbars gehängt und am nächsten Tag wieder versucht.

2. Versuch: Schon besser, der Anlasser dreht, aber immer noch keine erfolgreiche Zündung. Ich schätze mal es liegt an der abschüssigen Stellung. Da hat es das Benzin schwer von hinten im Tank vorne in den Vergaser zu kommen. Also habe ich mit Anton zusammen, den Robin erst mal aus der Box geschoben und ihn gerade gestellt. Aber auch hier haben wir nach ca. 20 Startversuchen nur zwei leere Batterien. Also den Wagen diesmal andersrum wieder in die Box und wieder alles aufladen.

3. Versuch: Mit Antjas Auto Starthilfe bekommen, aber auch jetzt kommt es zu keiner erfolgreichen Zündung so lange wir auch orgeln. Uiuiuiuirrrruiuiui, aber kein Puff, Päng, Päng.

4. Versuch: Inspiriert von einem ADAC Mitarbeiter, der mir vor einem Jahr geholfen hat, habe ich mir bei eBay Starthilfespray bestellt und die Batterien nochmal aufgeladen.
Noch so ein hilfreiches Tool
Und dann haben Antja und ich in der Garage gehockt, ich habe versucht zu starten und Antja hat ordentlich Motorstarter-Spray in den Luftfilter gesprüht. Nachdem fast zwei Drittel aus der Dose raus waren, lief der gute Robin endlich wieder.
Also raus mit dem Wägelchen und ihn erst mal ein bisschen ausgefahren. Als wir zurückgekommen sind, habe ich ihn gar nicht erst wieder auf seinen Platz in der Tiefgarage gestellt, sondern auf unserem Carport geparkt, der praktischerweise etwas abschüssig nach vorne liegt Von dort kann man ihn einen kleinen Hang runterrollen lassen. Die nächsten Tage habe ich das auch benötigt, da der Robin immer noch nicht so richtig anspringen wollte.
Somit war es an der Zeit eine neue Batterie zu ordern. Von meinen englischen Gewährsleuten habe ich den Tipp bekommen, unbedingt eine Varta zu bestellen. Die Batterie war schnell gefunden:
Ein Muster an Verlässlichkeit
Allerdings habe ich im Eifer des Gefechts nicht so genau auf die Anschüsse geachtet. Meine alte Batterie hatte so Ösen, in denen die Polschrauben befestigt wurden, diese Batterie hat Pfosten. Also musste ich noch Polklemmen und Adapterhülsen besorgen und auch noch ein bisschen schrauben, hämmern und bohren aber jetzt bin ich mit der Batterie sehr zufrieden und der Robin springt jeden morgen an ohne weitere Hilfsmittel wie Jump Starter, Motorspray, abschüssige Strasse usw. zu benötigen.