25.9.13

Es geht voran, aber ganz laaangsaaaam

Mit neuem Chassis, zusätzlichen Teilen und der Unterstützung der Reliant Community sollte es jetzt aber bald weiter gehen. Inzwischen war schon wieder Sommer und wieder bestellte ich Teile in England oder fragte nach Rat, wenn mal ein Schlater niocht funktionierte oder etwas anders als im Handbuch aussah.
Leider war meine Werkstatt nicht so verlässlich wie gehofft. Mal war der Mechaniker krank oder ein anderes Auto wurde priorisiert und dann fehlten wieder Teile.
2010 habe ich so gefühlt 20 Pakete und Päckchen aus England bekommen. Meistens eher Kleinteile, aber unverzichtbar. Ende 2010 war der Wagen schon soweit, dass wir über eine neue Lackierung sprachen. Da ich ja eine neue Tür bekommen hatte sah das jetzt nicht so toll aus.
Also wurde die Robin Karosserie und Türen zu einem Lackierer gebracht und erst mal komplett abgeschliffen:
Die Grundierung ist rosa
Im März 2011 war der Wagen dann wunderschön in der Originalfarbe lackiert.
So schön

Dann ging es wieder zurück in die Werkstatt und dann passierten wieder neue Katastrophen. Z.B. verschwand auf einmal der Autoschlüssel, oder Ersatzteile, die schon längst geliefert waren, hatten sich in Luft aufgelöst.
So langsam hatte ich keine Lust mehr mit der Werkstatt weiterzumachen, aber den Wagen da jetzt in diesem halbfertigen Zustand herauszuholen, war auch keine Lösung.

Ein zweiter Trip nach England

Diesmal war der Plan etwas anders:
In Mainz hatte ich einen Opel Transporter gemietet, mit dem wollte ich dann am Freitag bis Calais, am Samstag morgen durch den Euro-Tunnel
Im Euro-Tunnel-Zug

und dann nach Reading.

Ich hatte schon 10 Tage vor dem Start meinen Mechaniker gebeten mir eine Liste der noch benötigten Teile zusammenzustellen, da Phil mir viele Ersatzteile bieten konnte. Am Freitag morgen, kurz vor meinem Aufbruch, trudelte dann eine Liste von meinem Schrauber ein. Diese habe ich noch Hals über Kopf übersetzt und zu Phil geschickt.
Erstaunlicherweise hat Phil noch das Beste daraus gemacht. Ich habe dann in Reading zuerst das schicke Rialto-Chassis, eine komplette Kardanwelle und noch eine Menge Schläuche für die Heizung sowie jede Menge Kleinteile eingepackt. Das Ganze hat mich gerade mal so 200 Britische Pfund + die Reise selbst gekostet.
In Folkestone habe ich dann noch in einem stark in die Jahre gekommenen Hotel übernachtet, in dem es eine gefüllte Bingohalle und jede Menge feierwütige Engländer gab. Das beste war der Tresen in der Bar, da gab es drei Hähne für Wein, Geschmacksrichtung "Red", "White" und "Liebfrauenmilch".

Hotelzimmer Folkestone

Am nächsten morgen ging es erneut durch den Eurotunnel und zurück nach Bad Vilbel. Alles in allem ein guter Fischzug, aber damit war mein Auto leider, leider immer noch nicht fertig.

19.9.13

Restaurierungsstopp, das Chassis ist nur noch Rost

Mit den Teilen aus Holland und den Paketen aus England dachte ich genug Teile zu haben. Aber immer wieder taten sich neue Probleme auf. Im Frühjahr 2010 hatte die Werkstatt dann das Chassis von der Karosserie getrennt, um besser arbeiten zu können.
Nur die Karosserie

Dabei zeigte sich bald, dass das Chassis ziemlich durchgerostet war. Das sah dann so aus:
Durchgerostetes Chassis
Dies zu restaurieren war schier unmöglich. Mein Mechaniker riet zum kompletten Verschrotten, aber ich hatte mich zusehr in den Wagen verliebt und wollte jetzt nicht kampflos aufgeben. Und siehe da es fand sich auch hierfür eine Lösung. Im Reliant Forum bot mir der "Reliant Reviver"  ein Rialto Chassis an. Der Rialto hatte schon ein verzinktes Chassis und war somit nicht so rostanfällig wie mein Robin. Der Reliant Reviver erwies sich dann als ein sehr freundlicher junger Mann namens Phil von gerade mal 20 Jahren der schon seit 7 Jahren (!!) an Reliants rumschraubt. 
Nach ein paar Mails hin und her stand fest, dass ich noch mehr Ersatzteile von ihm kaufen würde. Einziger Haken, ich musste das alles in Reading, UK abholen.
Somit plante ich meinen zweiten Trip nach England im Auftrag des Reliant Robins.

17.9.13

Restaurierung, ein Trip nach Nordholland bringt neue Teile

Mit all den tollen Teilen, die ich in England bestellt hatte, dachte ich es geht jetzt schnell einem Ende zu. Doch weit gefehlt. Je weiter der Wagen auseinander genommen wurde, um so mehr Probleme taten sich auf.
So sah es da unten aus
Im November 2009 habe ich dann einen freundlichen Reliant Enthusiasten in den Niederlanden gefunden, der mir Teile verkaufen wollte. Unter anderem eine komplette rechte Tür, die bei mir schon recht ramponiert war.
Ich habe mal folgende Teile bei ihm angefragt.

Here is my list:
- all cooling tubes
- valve cap gasket
- main brake cylinder
- brake cylinders for all wheels
- brake shoes for all wheels
- set of brake pipes and hoses (if possible)
- hand brake cable
- steering box
- rubber enclosing (I don't know the correct word in English) for front 
wind shield and back window and side windows (is there a complete kit?)
- thermostat
- bushes for the spring coil and anti-roll bar (in the Haynes manual pg. 
96, No. 2,3 and 32 for left and right)
- shock absorber front and back
- distributor cap
- rotor arm
- breaker contact
- trunk lock
- air filter
- oil filter
- v-belt kit
- spark plugs (I know that I can use some different types  but I trust 
your recommendation)
- capacitor for the distributor
- 2 x bushes for the radius arm (haynes, pg. 137 No. 7)
- gasket kit for the carb
- track-rod front (haynes pg. 140, No. 56)
- starter motor

Ende November habe ich mich dann auf den Weg nach Nordholland aufgemacht und dort Paul getroffen, der mir eine Ummenge an Teilen verkauft / geschenkt hat. Unter anderem auch eine neue rechte Tür, neue schmale Reifen, da die schicken Alusocken bestimmt nicht beim TÜV zugelassen werden und ein paar Sachen aus der Liste da oben.

13.9.13

Die Restaurierung 1. Teil

Wie schon gedacht war die Restaurierung doch nicht so einfach. Naja wer glaubt das schon. Schon am ersten Tag in Deutschland hatte sich das Choke-Kabel gelöst und der Choke hing so im Innenraum rum
Sieht man hier gar nicht, aber das Kabel ist ab

Rückspiegel und Scheinwerfer musste noch getauscht werden und dann noch so Kleinigkeiten....
Schnell wurde ich von meinem Schrauber eines besseren belehrt.
Erst mal hat der kleine Robin auf dem Hof der Werkstatt lange geparkt und dann kamen die erste Hiobsbotschaften, was alles ausgetauscht werden müsste. Im Oktober habe ich dann eine Liste zu John (sparesman2000 in der Reliant community) geschickt. John hat einen unerschöpflichen Fundus an gebrauchten Reliantteilen und war in der Restaurationszeit meine erste Adresse.
Hier die damalige Liste

all cooling tubes
valve cap gasket
main brake cylinder
brake cylinders for all wheels
brake shoes for all wheels
set of brake pipes and hoses
hand brake cable
steering gear
rubber enclosing (I don't know the correct word in English) for front wind shield and back window and side windows (is there a complete kit?)
thermostat
bushes for the spring coil and anti-roll bar (in the Haynes manual pg. 96, No. 2,3 and 32 for left and right)
shock absorber front and back
distributor cap
rotor arm
breaker contact
trunk lock
air filter
oil filter
v-belt kit
spark plugs (I know that I can use some different types  but I trust
your recommendation)
capacitor for the distributor
2 x bushes for the radius arm (haynes, pg. 137 No. 7)
gasket kit for the carb
track-rod front (haynes pg. 140, No. 56)
starter


Mit den englischen Begriffen hatte ich noch zu kämpfen, aber man sieht die Liste ist lang.
Um die Teile genauer zu identifizieren habe ich das Haynes Werkstattbuch verwendet, so etwas wie die Bibel der Reliant Schrauber.


Alles konnte der gute John nicht liefern, ein paar Teile habe ich bei James (Castle Hill Gararage) bestellt, aber Ende Oktober ging die Bestellung über ca. 20 Ersatzteile und 393 Pfund inkl. Versand raus und ich dachte das wär's, ich Dummi ich.

10.9.13

Technische Daten und Hintergrund - noch ein Exkurs

Für echte Autonarren braucht es auch ein paar technische Daten:




Hubraum 850 ccm
4 Zylinder 4-Takt
Leistung 38 PS / 28 kw
bei 5000 U/Min
Schaltung / Antrieb 4-Gang Schaltgetriebe
Hinterradantrieb
Leergewicht Ca. 550 KG
Verbrauch ca. 5 L auf 100 KM
Höchstgeschwindigkeit 125 km/h

Der erste Motor im Reliant Robin hatte nur 750 ccm bei 32 PS. 1975 kam dann die 850 ccm Maschine, die fast unmodifiziert bis 2001 im Robin und im Rialto verwendet wurde. Es gab auch einen vierrädrigen Zwilling des Robins, den Reliant Kitten, der eine fast identische Technik verwendet, allerdings vorne zwei Räder hatte.
Mehr zur Typologie gibt es beim Reliant Owners Club.

9.9.13

Robin in Deutschland, wie weiter?

Am nächsten Morgen wollte ich unbedingt noch eine Runde mit dem Robin fahren, also habe ich den Wagen zur Arbeit mitgenommen. Mit Kollegen bin ich dann erst mal durchs Parkhaus gedüst:
Der Plan war eigentlich abends zu meinem Schrauber und so bald als möglich den Wagen in Deutschland zuzulassen. Damals ahnte ich noch nicht was da so alles auf mich zukommen sollte. Ich wusste, ich brauche neue Scheinwerfer, und einen zweiten Aussenspiegerl links, da das Auto ja jetzt im Rechtsverkehr fährt. Scheinwerfer hatte ich schon bei ebay besorgt, Spiegel dachte ich kann ja nicht so schwer sein. Dann noch eine Zulassung für Deutschland, der Wagen war ja anstandslos von England bis nach Deutschland auf eigener Achse glaufen, also kann das ja nicht so schwer sein.
Abends habe ich den Wagen zu dem damaligen Schrauber meines Vertrauens gebracht und gehofft so in knapp einem Monat mit dem Auto weiterfahren zu können. Was für ein schöner Traum.
Standplatz beim Schrauber

8.9.13

Von Rotterdam nach Bad Vilbel

Morgens schnell aufstehen, auf dem LKW Deck wo wir schlafen gehen extra laute Wecksignale los, damit die LKW-Fahrer auch auf keinen Fall die Ankunft in Rotterdam verpassen. Wir duschen und gehen frühstücken.
Anton beim Frühstück

Wir laufen in Rotterdam ein

Danach auf dem Parkdeck bekommen wir ein großes Hallo für unser kleines Auto.
In der Fähre, kurz vorm Ausladen
Und dann sind wir schon draussen. Der Plan ist jetzt mit Zwischenstation in Kerkrade, NL (meine Schwester wohnt da) und in Köln (da wohnten damals meine Eltern) nach Bad Vilbel zu fahren. So sieht der Streckenplan aus:
500 KM mit Zwischenstationen

Auf der holländischen Autobahn muss ich mich jetzt wieder auf Rechtsverkehr umstellen. Als Navi benutzen wir einen Palm Centro mit TomTom darauf. War damals State of the Art.
Das sieht dann so aus:
(Man beachte mein Knie am Armaturenbrett, das war die normale Sitzposition)

Der Wagen läuft wunderbar, in manchen Kurven macht es hinten etwas komische Geräusche, damals habe ich noch gedacht, dass das bei den Robins so sein muss. Ich traue mich auch mal über 50 Meilen zu fahren. Aber dann wird es auch ziemlich laut in unserem kleinen Auto.
Bis Kerkrade kommen wir mit nur einem Stopp aus. Dort müssen wir natürlich den Robin vorführen und ausgiebig testen. Dann weiter zu meinen Eltern nach Köln, der Wagen braucht auch regelmäßig Verschnaufpausen, damit er nicht zu heiß wird. Nach ca. 10 Stunden gelangen wir dann erschöpft und glücklich zuhause in Bad Vilbel an. Die halbe Strasse bestaunt das Auto und wir sind froh, dass es die Strecke ohne Probleme bewältigt hat.

Der nächste Tag - Grimsby, Louth und Hull

Es gibt echtes englisches Frühstück im Hotel, da kommen wir auch nicht um die schwarze Wurst und Beans on Toast drum herum.
Klassisches englisches Frühstück

Nach einem kurzen Rundgang besteigen wir den Doppeldeckerbus nach Louth.In einer knappen halben Stunde erreichen wir Louth und telefonieren mit dem Verkäufer. Kurz danach holt uns der Vater des Verkäufers ab und endlich stehen wir vor dem Objekt unserer Begierde, mein Reliant Robin. Der Verkäufer selber ist in London, deshalb erledigen wir das Geschäftliche mit seinen Eltern. Ein Cockerspaniel ist auch dabei, so wird es Anton nicht langweilig. Der Vater hilft mir noch das Kurzzeitkennzeichen anzubringen und fährt noch bis zur Stadtgrenze vor uns her.
Auf der ersten Fahrt fällt mir auf, dass es doch nicht ganz so einfach wie gedacht ist, Steuer rechts, Schaltknüppel auf der linken Seite, drei Räder und dann noch der ungewohnte Linksverkehr. Gerade die vielen Kreisverkehre müssen hochkonzentriert angegangen werden.
Ja ja, alles andersrum hier

Nach zwei Kreuzungen hält der freundliche Vater des Verkäufers noch einmal an, da ich meinen Pass im Haus habe liegen lassen. Wir warten auf ihn und er holt ihn noch schnell. Super nette Leute.
Und dann geht es auf die Landstraße eine Domäne des Reliant Robins. Kurzer Stopp an einer Tankstelle um Luftdruck, Öl und Benzin nachzuschauen und dann fahren wir weiter.
Wir kaufen noch Werkzeug (Schraubenschlüssel im Zollmaß) in einem Heimwerkermarkt in Grimsby und bei Tesco Müsli, Orangenmarmelade, Weetabix und Öl.
Das Auto ist toll, so wie ich mir das vorgestellt habe, der Sitz lässt sich nicht ganz auf meine Größe umstellen, aber was soll's. Für Anton ist es super.
Dezentes Schwarz im Innenraum

Ich und mein neues Auto

Über die Humber Bridge geht es nach Hull, von wo aus wir die Fähre nach Rotterdam nehmen wollen.
Humber Bridge
Unter der Humber Bridge machen wir noch ein kurzes Picknick und suchen dann unseren Weg durch Hull zur Fähre. In Hull geraten wir dann in unseren ersten Stau und prompt wird der Motor zu heiß. Also fahren wir in eine Nebenstraße lassen den Motor etwas abkühlen und weiter geht's. Inzwischen habe ich mich auch an Rechtststeuerung, Linksverkehr und Dreirad gewöhnt.
Als wir die Fähre erreichen, bin ich so erleichtert, da jetzt sicher ist, dass wir schon mal bis in die Niederlande kommen und von da aus ist es alles viel einfacher.

Anton in der Warteschlange an der Fähre

Als wir an Bord gelangen fällt die ganze Anspannung von mir ab. Eigentlich seltsam, ich habe ja immer noch 470 KM vor mir. An Bord essen wir erst mal ein paar Brote und schauen uns unsere Kabine an. Da wir spät gebucht haben, schlafen wir in einer LKW-Fahrer Kabine, aber bis auf fehlende Fenster ist diese sehr komfortabel.

Kaum hat die Fähre abgelegt, wird zum Abendessen gerufen. Es gibt Buffet und wir haben gar keinen so großen Hunger. Nach ein paar Bissen gehen wir zurück zur Kabine und schlafen ein.

Von Frankfurt bis Grimsby

So alles unter Dach und Fach, Flug gebucht, ADAC Mitgliedsnummer bekommen, morgens bei der Zulassungsstelle ein Überführungskennzeichen geholt, dann kann es jetzt los gehen.
Nachmittags habe ich mich mit meinem Sohn am Frankfurter Bahnhof getroffen und wir haben den Bus zum Flughafen Hahn genommen. Der Flug ging ohne große Umschweife vonstatten und dank der anderen Zeitzone waren wir um 19:40 Uhr in Manchester. Dort haben wir dann den Zug nach Grimsby genommen.
Bahnhof in Sheffield

Vorbei an Sheffield, der Stadt in der ich vor gut 30 Jahren zum Schüleraustausch war, über Scunthorpe wo meine Frau mal als Lehrerin gearbeitet hat nach Grimsby, eine Stadt deren Namen ich vorher noch nie gehört hatte.

In Grimsby mussten wir erst mal das Hotel finden, aber so groß war Grimsby doch nicht. Das Hotel erwies sich dann als eine vergessene 1970er Schönheit mit viel orangen und braunen Teppichen und Einrichtung aus dieser nicht zu unrecht vergessenen Epoche.
Fahrstuhl mit Teppich an den Wänden

Klassisches englisches Waschbecken
So ab ins Bett, wir müssen schlafen, morgen wartet der kleine Robin auf uns.

7.9.13

Wieso Reliant Robin? - Ein Exkurs

Wie kommt man eigentlich auf den Reliant Robin und was ist so besonders am Robin?

Tja, der Reliant Robin hat zwei Besonderheiten, die ihn von anderen Autos aus der Zeit unterscheiden:

  1. Er hat drei Räder ("you don't say")
  2. Er hat eine GFK Karosserie (deswegen wird er auch ab und zu Plastic Pig genannt)
Diese beiden Merkmale haben einen Grund. In Großbritannien konnte man damals ein Fahrzeug, dass nur drei Räder hatte und weniger als 450 KG wog mit einem Motorradführerschein fahren. Damit war er auch in Steuer und Versicherung billiger als ein normaler Kleinwagen mit vier Rädern.
Die Firma Reliant hat schon vor dem Robin ein ähnliches Auto gebaut, den Reliant Regal. Dieser ist vielen aus den Mr. Bean Folgen bekannt.
Reliant Regal
Nach dem Regal baute Reliant den Robin abgesehen von kleineren Anpassungen fast unverändert von 1971-2001.
In der Robin Typenkunde unterscheidet man den Mark1 1973-1981 und den Mark2 1989 -2001.
Reliant Robin Mark2

Dazwischen wurde anstatt des Robins der Reliant Rialto (!!) gebaut, der im Grunde genommen nur ein Facelift des Mark1 war. Motor und Aufbau waren fast gleich und auch die technischen Daten unterscheiden sich nicht sonderlich von dem Robin Mark1.
Reliant Rialto

Alle drei Modelle konnten mit Motorradführerschein gefahren werden und erhielten den Steuervorteil. Außerdem gab es von allen auch eine Kombiversion und in England erfreuten sich diese auch großen Zuspruchs bei Handwerkern. Hier ein Auszug aus dem damaligen Prospekt:

Aber das erklärt nicht wieso jetzt ich unbedingt so ein Fahrzeug haben wollte. Na ja, einmal lag es daran, dass es dieses Auto nie in Deutschland gab, es mit Rechtslenkung und drei Rädern wirklich sehr selten in Deutschland ist und dann war ich im Jahr 1976 als Austausch für ein paar Wochen in England und habe mich in diesen Wagen verliebt. Spleenig, unpraktisch, alberne Technik, also genau mein Ding.


6.9.13

Reisevorbereitungen

Also frisch ans Werk. Die Aufgabe war an einem Wochenende den Robin von Nord-England nach Frankfurt zu bringen. Der Verkäufer erwies sich als sehr freundlich und kooperativ, so dass ich ihm das Geld überweisen konnte, er mir aber Zeit ließ den Wagen später abzuholen.
Nach eingehendem Studium der Flug -und Fähr-pläne entschied ich mich für das übernächste Wochenende als Abholtermin. Die Route war schnell festgelegt.


  1. Freitag nachmittag mit dem Bus von Frankfurt nach Frankfurt-Hahn (das ist schon mal eine Stunde)
  2. Freitag abend mit Ryanair von Frankfurt-Hahn nach Manchester
  3. Freitag spät abend mit der Britischen Bahn von Manchester nach Grimsby 
  4. Übernachtung im Hotel in Grimsby
  5. Samstag früh mit dem Doppeldeckerbus von Grimsby nach Louth, wo das gute Stück stand
und für den Rückweg hatte ich auch eine Plan, damit der kleine Wagen die Strecke halbwegs übersteht. Erstmal eine ADAC Plus Mitgliedschaft, damit ich auch im Ausland Hilfe bekomme, ein Überführungskennzeichen und dann mit vielen Zwischenstationen zurück.

Also schnell Flug, Bahn, Hotel gebucht. Für die Rückfahrt plante ich die Fähre Hull - Rotterdam ein, eine ausgezeichnete Wahl. Als Reisebegleiter bot sich mein Sohn, damals 10 Jahre, an, der sich sowohl in Auto wie auch in den Hund auf dem letzten Foto verliebt hatte.
Und dann ging es los.

So fing alles an

Ich hab mir gedacht, es könnte für manche Leute ganz interessant sein, die Geschichte dieses Reliant Robins zu erzählen. Das fängt bei mir erst 2009 an, das Jahr, in dem ich diesen aufregenden Wagen bei ebay UK ergattert habe.

Ersteigert habe ich das Schmuckstück am 31.08.2009 für schlappe 511 Britische Pfund also ca. 600 Euro. Und da fing der Spaß erst an.
Hier die Original-Bilder aus der Auktion:

  What a beauty!
Man beachte die Alufelgen


Man beachte den Hund

Und so sah die Auktion auf ebay aus:

Der Wagen sah OK aus, der Preis war es allemal, also war klar, ich muss nach Nord-England (Louth), um den Wagen abzuholen. Ob er die Fahrt wohl durchsteht. Immerhin sind das ca. 1000 KM bis nach Frankfurt/M.