25.6.19

Ist das das Ende vom Robin?

Das war bisher kein gutes Jahr für den armen Robin, aber der Reihe nach.

Im August  letzten Jahres war mal wieder TÜV fällig und da hat er schon so ein paar Mängel aufgewiesen, die der Prüfer nicht so leicht übersehen wollte. Das waren vor allem CO Werte. Dann habe ich mich auf die Suche nach einer neuen Werkstatt gemacht, weil meine alte leider nicht mehr so verlässlich war. Die normalen Autowerkstätten haben abgewinkt, zuviel neues und wir machen halt lieber Fehlercode auslesen mit unserm Bosch-Gerät und das war's. Einer sagte mir auch, als ich im Herbst vorstellig wurde, ich würde es ja gerne machen, aber ich verdiene mehr mit Reifen umrüsten.
Nach längerer Suche habe ich dann eine gute Werkstatt, die Fahrzeugschmiede in Bad Homburg, gefunden und die waren auch bereit Neues zu lernen. Also habe ich dann den Wagen hingefahren und erst mal zwischen alten Amerikanern geparkt:


Robin unter US-Amerikanern

Die Fahrzeugschmiede hat sich nämlich in erster Linie auf amerikanische Oldtimer spezialisiert, aber ein Robin war jetzt trotzdem noch willkommen. Und im Oktober hatte ich wieder neuen TÜV.
Der Winter war dann eher unspektakulär, dank neuer Batterie lief eigentlich alles ganz rund und selbst im Dezember bin ich noch mit dem Robin gefahren. Im Frühjahr wurde es etwas ruckeliger, der Wagen lief nicht mehr sooo rund, aber eigentlich fuhr er ja noch ganz tapfer.
Eines Morgens im März bin ich morgens aus der Tiefgarage die Rampe hochgefahren und der Motor ist wie schon öfters ausgegangen. Nicht weiter tragisch, das passiert schon mal morgens. Aber leider war auch die Bremse nicht mehr funktionstüchtig, d.h. alleine mit der Fußbremse konnte ich den Wagen nicht davon abhalten, wieder zurück in die Garage zu rollen. Und da war inzwischen das Rolltor heruntergefahren, sehr unangenehm.
Unversehens bin ich mit dem Robin rückwärts durch das Rolltor gekracht, das sich Gottseidank aus der Führung gelöst hatte und jetzt zum großen Teil auf dem Dach des armen Robins befand.

Schäden halten sich noch in Grenzen
Nach dem Schock, habe ich den Wagen erst mal wieder in seine Box zurückgerollt, Versicherung angerufen und einen neuen Termin mit der Werkstatt ausgemacht. Bei denen hat sich dann herausgestellt, dass der vordere Bremszylinder leck war und ich deshalb keine Druck mehr auf der Bremse hatte. Nachdem ich den Bremszylinder in England für kleines Geld bestellt hatte, dauerte es nicht mehr lange und ich konnte mein Dreirad wieder in Betrieb nehmen.
Allerdings musste ich deshalb dieses Jahr auf die doch so schöne Odenwald-Osterglockenfahrt verzichten. Dafür ist er leider nicht mehr fertig geworden.
Stattdessen habe ich mich auf die Suche nach einem Lackierer gemacht, der die Schönheitsreparaturen ausführen könnte. Der Erste rechnete schon mal mit 2000 Euro, was mich leicht verschreckte, der Zweite wollte es mit polieren und kleinen Nachbesserungen erst mal versuchen, was mir sehr viel sympathischer erschien. Also Termin gemacht und das Beste gehofft. Aber dann kam alles anders.
Denn da gab es noch den Termin mit dem Oldtimer Mitfahrtag in Kronberg, an dem ich mit viel Spaß schon mal teilgenommen habe. Das war schon länger geplant und trotz einiger Kratzer wollte ich mitnachen, der Wagen fuhr ja noch. Das Wetter war gut und so sind Antja und ich mit zwei Wagen Sonntags morgen nach Kronberg gerollt.
Guten Platz haben wir auch bekommen
Die erste Runde durch Kronberg und Königsstein ging ganz prima, der Wagen fuhr gut, stotterte manchmal etwas, aber das kann man einem Wagen von 76 schon mal nachsehen.
Auf dem Platz waren wieder tolle Autos zum bewundern, mehrere Jaguar Es und Porsches, aber auch ein Rolls Royce von 1936 und ein Aston Martin DB5.
Als ich dann einen zweiten Fahrgast auf den Rundkurs mitnehmen wollte, wollte der Robin nicht so recht anspringen. Es gab eine Fehlzündung und dann kam auch schon Rauch aus dem Motorraum und die Leute drum herum gestikulierten schon wild. Als ich die Motorhaube öffnete kam mir eine größere Flamme aus Richtung Luftfilter / Vergaser entgegen. Ich war zwar geschockt, aber suchte relativ gelassen den Feuerlöscher aus dem Kofferraum heraus und löschte das Feuer mit zwei kurzen Stößen. Dann war der kleine Feuerlöscher auch schon leer.
Gelöscht, aber was ist noch heil?

Begutachtung der Schäden
Ja, vielleicht hätte ich mal besser auf die Nöte meines Motors gehört und nicht die eine oder andere Fehlzündung dem Alter zugeschrieben. Mehrere gute Tipps habe ich danach noch von anderen Mitfahrern bekommen, aber die meisten habe ich vergessen, da ich wohl ziemlich unter Schock stand. Einer der Mitfahrer, erklärte mir, dass sich wohl im Luftfilter Öl und  Benzin gesammelt hatte und dieses bei der Fehlzündung entzündet wurde.
Sieht gar nicht so schlimm aus

Also wie weiter? Erstmal musste der Wagen weg, am besten zu meiner neuen Werkstatt in Bad Homburg. Telefon gezückt und ADAC angerufen. Als ich denen erklärt habe, dass mein Auto gebrannt hat und ich den Brand gelöscht habe, sind die zurückgezuckt und haben darauf bestanden, dass ich die Feuerwehr rufe (??!!). Natürlich habe ich auch das gemacht. Und die waren sehr freundlich (im Gegensatz zum ADAC) und haben mir einen Feuerwehrmann auf dem kleinen Dienstweg zum Berliner Platz, wo mein Auto noch stand, geschickt. Der traf dann auch nach einer halbe Stunde ein und hielt eine Wärmebildkamera auf den Motorraum und natürlich war da nichts mehr. Aber gut, wenn der ADAC es so will...
Wieder den ADAC angerufen und ihnen auch erklärt, dass das Löschpulver aus dem Motorraum raus muss bevor ich den Wagen zur Werkstatt bringen kann. Das hatten mir auch mehrere gesagt, ansonsten greift es alles Metall an. Aber der ADAC fühlt sich für sowas nicht zuständig "Wir schleppen nur ab!". Na, toll!
Gottseidank habe ich noch einen offene Tankstelle um die Ecke gefunden, die auch noch eine Waschanlage hatte, in der ich den Motorraum mit einem Schlauch ausspritzen durfte. Mit ein paar Helfern haben wir den Robin dorthin geschoben und nach dem wir ihn erst gründlich ausgesaugt haben, sind wir dann noch mit dem Schlauch durch. Und dann endlich konnte ich mich vom ADAC abschleppen lassen.
So und jetzt steht er in die Werkstatt und ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals noch mit dem Wagen fahren werde. Das wird dann im nächsten Post geklärt.