19.6.14

Was das alles kostet

Ganz am Anfang habe ich gedacht, ich schreib mal auf, was mich der Wagen so kostet. Das fing auch ganz gut an. Für den eigentlichen Wagen habe ich bei ebay 511 GBP bezahlt. Für die Abholung mir Anreise für zwei und Fähre zurück habe ich schätzungsweise noch mal 500 Euro gezahlt. Die ersten Rechnungen meiner ersten Werkstatt habe ich noch abgeheftet und aufsummiert, aber irgendwann hat es zu sehr weh getan. Die Lackierung hat mich schon viel zu viel gekostet, und dann habe ich aufgehört zu zählen.
Reden wir lieber vom Unterhalt. So kostet der Robin im Jahr gerade mal 253,60, Vollkasko. Schadenfreiheitsrabatt gibt es bei Oldtimer nicht. Steuer kostet im Jahr 191 Euro. Geht noch, könnte aber billiger sein, für die wenigen Tage im Jahr, die ich fahre.
Teile aus England sind unschlagbar günstig, nur manchmal sind die Versandkosten recht hoch, z.B. bei einem sperrigen Auspuff. Mein Benzinverbrauch liegt auf hohem Niveau bei fast 7 Litern auf 100 KM. Da hatte ich mir mehr von versprochen, bzw. weniger. Dafür brauche ich auch noch teures Classic-Öl, ca einen halben Liter auf 100 KM.

Ach vielleicht sollte man doch nicht zu viel nachrechnen. Geld wird immer überbewertet.

Schrauberwechsel

Leider konnte ich auch nach dem Winter nicht gleich losfahren, da der Wagen immer noch nicht perfekt lief. Einerseits war der Auspuff nicht so ganz gut mehr, der Vergaser hat undichte Stellen und das schlimmste waren die Spiegel.
Ich hatte so schicke kleine Ralleyspiegel besorgt, die sich aber leider gar nicht einstellen ließen. Daraufhin hatte ich in England neue Spiegel bestellt, die zwar besser waren, für meine leichten Plastiktüren aber kaum tragbar. Nachdem jetzt der Wagen wieder nur in der Werkstatt rumstand und mein Schrauber auch nicht so richtig motiviert war, das ganze zu verbessern, habe ich endlich, endlich den Schrauber gewechselt. Was für ein Glück.
Mit der neuen Werkstatt ging das ganze Projekt viel schneller und leichter von der Hand. Im Sommer 2012 war der Wagen wieder auf der Straße.
Robin vor der Börse
Und das machte echt Spaß.
Im Sommer wurde dann ein neuer Auspuff eingebaut und ein kompletter Vergaser bestellt und verbaut. Die Sitze wurden erneuert, auf der Fahrerseite kam ein Automatikgurt rein usw. usw.
Im Oktober entstand dann dieses schicke Bild in der Tiefgarage der Börse:
Robin mit Bodyguards




TÜV, Gutachten und was man sonst noch so braucht

Im Herbst war es dann endlich soweit. Nach vielen Rückschlägen, Ärgernissen und Problemen war der Wagen so weit, dass er endlich beim TÜV vorgefahren werden konnte.
Aber auch da gab es wieder Hürden zu nehmen.
  1. Jeder in Deutschland zugelassenen Wagen braucht einen Warnblinker - Rundumblinker. Das war 1976 in England noch nicht vorgesehen. Meine damalige Werkstatt baut so ein Zusatzgerät ein. Das tut es, wenn auch nicht allzu ästethisch
  2. Mein Auto hat nur einen Meilentacho, das geht natürlich auch nicht.
    Ich habe einfach Aufkleber für 30, 50, 80 und 100 km/h auf den Tacho geklebt. Das war dem Prüfer zuerst nicht so recht, aber am Ende hat er es akzeptiert. 
  3. Man braucht eine Lärmmessung (Geräuschmessung nach §49 StVZO). Wozu weiß ich auch nicht. Die Werte wurden nachher im brief eingetragen, aber ob der Wagen jetzt 80 dB oder 75 dB im Standgeräusch macht, ist am Ende egal. Hat aber auch wieder 250 € gekostet.
  4. Das Datenblatt - aber das hatte ich schon in 2009 besorgt.
  5. Eine Betriebserlaubnis - die bekommt man beim Landkreis. Ich habe bis heute nicht verstanden wozu das jetzt wieder ist. Immerhin lasse ich den Wagen beim TÜV komplett überprüfen und melde ihn dann bei der Zulassungsstelle an. Aber eien Betriebserlaubnis brauche ich auch noch?!
  6. Und weil ich den Wagen gleich als Oldtimer zulassen wollte, brauchte ich noch eine Gutachten.
Im  November war dann alles endlich zusammen. Der Wagen war durch den TÜV und zugelassen. Kennzeichen ist jetzt FB-RR 976 H. RR für Reliant Robin, 76 das Zulassungsjahr gab es nicht mehr und 1976 passte mit dem H nicht auf das Kennzeichen.
Endlich kann ich fahren.